Smartphone Videos? Wenn ja, dann richtig.
Das Smartphone zücken, losfilmen und veröffentlichen. Schneller und doch unterhaltsam können Sie Ihre Zielgruppe kaum mit Ihren aktuellsten News versorgen. – Richtig?
Jein; der scheinbar kleine Aufwand kann schnell zu einem anspruchsvollen Unterfangen werden. Wenn die Qualität nicht den Erwartungen entspricht oder Kompetenzen falsch eingeschätzt werden, werden wir als Produktionsfirma zur Rettung beigezogen. Das muss nicht sein.
Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Smartphone-Video-Produktion achten müssen, wo sie sinnvoll ist und wo ihre Grenzen liegen.
Haben Sie sich das ganze Video angeschaut, ist es relativ unwahrscheinlich, dass Sie sich alles merken konnten oder wollten. Maximal fünf Fakten in drei Minuten Bewegtbild ist in der Regel unsere Empfehlung.
Weil wir im Videoheldenblog diesbezüglich jeweils eine grosse Ausnahme machen, halten wir die geteilten Tipps gerne zusätzlich schriftlich für Sie fest.
Smartphone-Videos: Die Zukunft der Bewegtbild-Kommunikation?
Einen entscheidenden Vorteil haben die Smartphones entgegen allen herkömmlichen Kameras. Sie sind schnell im Einsatz und in der Publikation. Innert weniger Minuten ist der selbstgedrehte Clip publiziert. Apps wie Facebook, Instagram oder Snapchat ermöglichen das Aufzeichnen und Publizieren von Videocontent gar direkt in der Applikation. Alles in einer Bildqualität die sich sehen lassen kann.
Natürlich sind – bei genauerem Hinsehen – die Einschränkungen der „Smartphone-Videografie“ schnell entpuppt. Full HD oder sogar 4K klingt in der Theorie gut. Der kleine Sensor eines Smartphones steht jedoch in punkto Qualität in keinem Verhältnis zu Kameras mit grossen Sensoren. Die physikalischen Einschränkungen von kompakten Systemen äussern sich in geringer Bildtiefe oder schwachen Leistungen in dunklen Umgebungen.
Eine weitere Herausforderung ist der Ton. Smartphone-Mikrofone arbeiten omnidirektional. Sie nehmen Tonquellen aus allen Richtungen nahezu gleich auf. In einem Interview wird so nicht nur die Stimme des Protagonisten aufgezeichnet, sondern auch das klingelnde Telefon im Hintergrund und das stete Brummen der Lüftung. Ein unschöner Audiomix ist die Folge und das Zuhören wird schwierig. Einen direkten Vergleich mit einem klassischen Richtcharakteristik-Mikrofon finden Sie im zweiten Kapitel des Videoblogs unter „Schwächen“.
Mit «iMovie» oder «Adobe Clip» haben Smartphone-User die Möglichkeit, kurze Videos aus mehreren Sequenzen zu schneiden. Die Bearbeitung auf dem kleinen Bildschirm kann aber zur Geduldsprobe werden und die Steuerung per Finger macht diese Tatsache nicht angenehmer. Wichtige Funktionen, die in einer professionellen Software zur Grundausstattung gehören, sind nur sehr vereinfacht oder gar nicht vorhanden. Komplexere Projekte mit Bild-über-Ton-Sequenzen und dem Einsatz von Musik sind zwar theoretisch möglich, aber Aufwand und Ertrag fallen dabei schnell aus dem Gleichgewicht.
Eine Minute Full HD braucht gut 130MB Speicherplatz. Nebst allen anderen Speicherfressern kann so der Platz auf dem Smartphone schnell knapp werden. Eine regelmässige Kontrolle des freien Speichers ist ebenso notwendig wie das Löschen von unbrauchbarem Videomaterial. Verpasste Szenen wegen einem vollen Speicher sind enorm deprimierend!
Das 1×1 der Smartphone-Videografie
Trotz der genannten Einschränkungen der Smartphone-Videografie bietet der kleine Taschencomputer eine grosse Anzahl an gestalterischen Möglichkeiten. Mit dem nötigen Basiswissen können Sie sich diese Möglichkeiten für eine spannende Kommunikation zu Nutze machen.
Super Basic aber oft falsch gemacht – bringen Sie das Gerät vor der ersten Aufnahme in die horizontale Position. Mit zwei Händen lässt sich das Smartphone besser kontrollieren und die unschönen schwarzen Streifen von hochformatigen Videos sind auch gleich behoben.
Übernehmen Sie die Kontrolle über Ihr Bild – der Automatikmodus sorgt meist für die richtige Ausleuchtung und stellt den Fokus korrekt ein. Diese Werte werden im Verlauf der Aufnahme jedoch ständig, und nicht immer zu Gunsten des Bildes, angepasst. Mit dem Finger können Sie länger auf Ihr Hauptsujet im Bild drücken bis sich die AE/AF-Sperre einschaltet. Der Fokus ist nun genau auf diese Distanz eingestellt und die Helligkeit kann manuell eingestellt werden.
Wollen Sie mehrere Clips zu einem kurzen Film zusammenschneiden, sollten sich die einzelnen Einstellungen sichtbar voneinander unterscheiden. Man kann mit der Kamera näher ans Objekt oder weiter davon weg. Nach einem erfolgreich aufgenommenen «Take» sollten Sie vor dem Weiterfilmen den Winkel zum Objekt um mindestens 30° verändern. So vermeiden Sie Jump Cuts, also störend und abrupt wirkende Schnitte.
Die Tonaufnahme wird optimiert, wenn die Tonquelle möglichst nahe beim Mikrofon ist. Holen Sie Ihre Interviewpartner also ruhig näher zu sich heran. Der Markt bietet als wertvolle Alternative zum eingebauten Mikrofon zahlreiche externe Mikrofone. Für einen klaren und deutlichen Ton – und nebenbei auch für einen leicht professionelleren Auftritt – ist die Verwendung eines externen Mikrofons unabdingbar.
Die beste Kamera ist die, die man dabei hat
Erzählen Sie eine bewegende, spannende Geschichte, wird Ihnen die schlechteste Kamera verziehen. Einfach wild drauflosfilmen und hoffen, dass sich etwas Spannendes ergibt, ist keine Option. Auch wenn die aufzuzeichnende Handlung simpel und klar erscheint, sollten Sie sich vor der Aufzeichnung überlegen, wie Sie Ihre Geschichte am erlebbarsten machen können.
Sie brauchen eine deutliche Botschaft um Ihre Zielgruppe zu erreichen. Versuchen Sie Emotionen vor Fakten zu stellen.
Als konkrete Hilfe können Sie sich eigentlich immer einem simplen Spannungsbogen bedienen. Problem, Problembehandlung und Lösung. Das Problem kann zum Beispiel der unzumutbare Zustand vor einer zündenden Idee sein. Die Problembehandlung ist der nächste Schritt zum Ziel. Also was wurde getan, um die Ausgangslage zu verbessern? Die Lösung schliesst die Geschichte ab. Zum Beispiel kann ein Kunde von seinen Erfahrungen mit Ihrem neu entwickelten Produkt schwärmen.
Was Sie brauchen ist Mut, ganz nah ran zu gehen, sich mitten in die Action zu stürzen, Menschen einzubeziehen und somit ein Stück ehrliches Leben einzufangen.
Richtig genutzt – eine clevere Ergänzung
Wir von VJii stehen kritisch hinter der Smartphone Videoproduktion. Clever eingesetzt und ehrlich genutzt kann sie aber durchaus eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrer professionellen Bewegtbildkommunikation sein.
Wichtig ist, dass sie einen klaren Platz in Ihrer Strategie findet.
Interessieren Sie sich genauer für die Smartphone-Video-Produktion, informieren wir Sie gerne über unsere individuellen Schulungen.